Die neuen Freischießen-Könige
Peines Majestäten 2009/2010


Bürgerkönig

Schützengilde

Gerald Gretschel

Auf der Welle des Erfolgs schwimmt die Schützengilde. Nach jahrelanger Durststrecke konnte man vergangenes Jahr wieder den Bürgerkönig stellen und hat auch jetzt die Nase vorn. Gerald Gretschel ist der beste Schütze beim Peiner Freischießen 2009. „Gerald, Gerald, Gerald“ schallt es um 18.30 Uhr über den voll besetzten historischen Peiner Marktplatz bei der Proklamation: Gerald Gretschel kann die Bürgerkönigs-Ehre für die Schützengilde erringen. Seine Kameraden trugen ihn gestern unter lauten „Hurra“-Rufen zum Podium vor das alte Rathaus, wo Peines Bürgermeister Michael Kessler (SPD) dem 59-Jährigen die Königsschärpe umlegte. Der Königsschuss war ein 319 Teiler. Gerald Gretschel war überglücklich und sagte: „Es ist überwältigend, hier einmal auf dem Podium vor so vielen Menschen zu stehen. Ich freue mich riesig.“ Drei Korporationen ringen jeweils um die Würde des Bürgerkönigs. Es sind die Schützengilde, das Bürger-Jäger-Corps und das Neue Bürger-Corps. 138 Schützen sind vor die Bürgerkönigsscheibe getreten, davon 5 ohne Mitglied in einer Bürgerkorporation zu sein. 86 Nagel wurden geschossen. Kessler hatte die Verkündung des Bürgerkönigs spannend gemacht und den Hauptmann der Schützengilde Ulrich Peitmann lange auf die Folter gespannt. Der Bürgermeister sagte: „Sehr geehrter Hauptmann Peitmann, nach langer Durststrecke konnten Sie, der Schützengilde von 1597 vorstehend, im abgelaufenen Regentschaftsjahr 2008/2009 den Bürgerkönig mit André Rössel stellen. Sicherlich ein sehr freudiges, fröhliches, aber auch für Sie anstrengendes Jahr. Denn, so wurde mir berichtet, bei einigen Kleinigkeiten im Ablauf des Peiner Freischießens war Ihre Korporation noch nicht richtig geübt. Aller vielleicht bekommen Sie ja noch einmal die Chance, das Ganze zu wiederholen.“ Damit war klar, dass auch der neue Bürgerkönig der Gilde angehört, und Peitmann riss jubelnd die Arme in die Höhe. „Das ist die Belohnung für elf bittere Jahre“, sagte er mit Tränen in den Augen der PAZ und fügte schmunzelnd hinzu: „Jetzt starten wir eine Serie.“ Einmal möchte Peitmann im nächsten Jahr noch siegen und dann das Amt als Hauptmann abgeben. Weitere Plätze: Den zweiten Rang mit einem 691 Teiler nimmt Michael Gramann vom Neuen Bürger Corps ein, den dritten Platz belegt mit einem 714 Teiler Thomas Lerch von der Schützengilde, den vierten Rang erreicht Torsten Deda vom Bürger-Jäger-Corps (793), der fünfte Platz geht an Manfred Konczak von der Schützengilde (809), und auf dem sechsten Platz liegt Carsten Gieseler vom Neuen Bürger Corps (817). «l Gerald Gretschel» wurde 1950 in Großenhain bei Dresden geboren, ist verheiratet und Vater eines Sohnes und einer Tochter. 1990 kam er nach Peine. Als gelernter Maschinenbauer und Schuhmacher machte er sich 1992 in Braunschweig selbstständig. Seit 2004 ist er in Peine am Echternplatz tätig. Sein Hobby ist natürlich das Schießen, und die Residenz schlägt er am Amselweg 6 auf. Seine Frau Roswitha konnte das Glück noch gar nicht richtig fassen. Am Morgen war sie noch aus der Nachtschicht nach Hause gekommen und am frühen Abend konnte die dann ihren Mann als Bürgerkönig feiern.

 Corps der Bürgersöhne
 MTV Vater Jahn Peine

Corps der Bürgersöhne
Fabian Lerch

Die vorletzte Majestät, die Bürgermeister Michael Kessler gestern proklamiert hat, kommt aus den Reihen der sogenannten Gelernten, der Junggesellen, des Corps der Bürgersöhne. Sie erfüllt alle Voraussetzungen: ist ledig, den Verpflichtungen nachgekommen und Peiner Bürger. Fabian Lerch ist ein junger Mann von 21 Lenzen, der bereits auf sieben Jahre aktive Freischießenteilnahme zurückblickt. Aber Freischießen hat er schon einige Jahre davor kennengelernt, denn sein Vater war schon einmal Kleiner König einer Bürgerkorporation, und sein Onkel und sein Bruder trugen Verantwortung im Kollegium des Corps der Bürgersöhne. Kein Wunder also, dass er diesen nicht nachstehen wollte. Er begann als Bärenjunge, zwei Jahre lang übte er diese schwere Bürde aus und marschierte vor dem Spielmannszug vorweg. Sein Engagement wurde honoriert, und er trat in das Kollegium im Jahr 2005 ein. Die neue Majestät des Corps der Bürgersöhne lernt derzeit Mediengestalter. Lerch wohnt an der Breiten Straße 53 in Peine und schlägt seine Residenz an der Rosenthaler Straße 11 auf.

MTV Vater Jahn Peine
Wolfgang Reißmann


Der Turner-König gilt als Urgestein des Peiner Freischießens. Obwohl er nicht an der Fuhse geboren worden ist, nimmt er schon mehr als 40 Jahre aktiv am Freischießen-Geschehen teil. In seiner Korporation ist Wolfgang Reißmann seit 1977. „In all den Jahren hat er sich stets ehrenamtlich für dieses Heimatfest und seine Korporation engagiert“, lobte ihn Peines Bürgermeister Michael Kessler bei der Proklamation. Seit 1982 gehört Reißmann dem Kollegium an und war in der Vergangenheit in führender Position in der Schießsportabteilung tätig. Die Aufgabe als Vormarschierer des passiven Spielmannszuges ist ihm nicht fremd, und wenn Not am Mann ist, tritt er als aktiver Spielmann, als Beckenspieler, in die Reihen der Spielleute. Seine neue Rolle als Turner-König kann Wolfgang Reißmann routiniert angehen. Denn bereits vor einigen Jahren gab er schon einmal den besten Schuss ab. Der König des MTV Vater Jahn hat zwei Kinder. Während er in der Vergangenheit den Beruf des Industriekaufmannes ausübte, genießt er heute die Freiheit eines Ruheständlers. Wolfgang Reißmann wohnt an der Luisenstraße 29 in Peine und schlägt seine Residenz in der Geschäftsstelle des MTV Vater Jahn Peine an der Gunzelinstraße 33 auf.

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 Peiner Walzwerker Verein
 TSV Bildung Peine

Peiner Walzwerker Verein
Tobias Gaus

Der Walzwerker-König Tobias Gaus setzt eine Familien-Tradition fort. Denn nicht nur sein Großvater, Vater und Onkel trugen schon einmal die Königswürde, sogar die Tante von Tobias Gaus durfte sich bereits Majestät nennen. Entsprechend braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden, dass der König der Walzwerker ein waschechter Peiner und selbstverständlich mit Fuhsewasser getauft ist. Und sogar die Walzwerker-Majestät selbst hat schon einen Eindruck davon gewonnen, wie es sich als Regent anfühlt. Denn der gekonnte Umgang mit Kimme und Korn, der offenbar in der Familie liegt, brachte dem Peiner Jung’ bereits die Würde des Jugendkönigs in seiner Korporation ein. Aber nicht nur das Schießen gehört zu den Interessen des 29-Jährigen. Er betreibt auch Modellflug und Mountainbiking. Beruflich ist der neue König bei der Peiner Träger GmbH als Industrieelektroniker tätig. Tobias Gaus gehört der Korporation der Walzwerker seit 1992 an, feiert seit dieser Zeit Freischießen. Tobias Gaus, der an der Stormstraße wohnt, schlägt seine Residenz in der Märklinstraße 5 in der Peiner Südstadt im Schatten des Stahlwerkes auf.

TSV Bildung Peine
Volker Schrader

Der Königskandidat des TSV Bildung ist in Peine geboren und mit Fuhsewasser getauft. Er kommt aus der sportlichen Abteilung seiner Korporation und hat dort bereits einige Posten bekleidet. Er kennt sich bestens mit den Traditionen und Gepflogenheiten des Peiner Freischießens aus. Und so ist es kein Wunder, dass er sein Wissen und Können mehr als zehn Jahre dem Kollegium des TSV Bildung zur Verfügung stellt. Auf vielen Königsbällen hat er schon getanzt. Mittlerweile sind seit dem ersten Freischießen 24 Jahre vergangen. Wenn man richtig rechnet, so ist das heute sein 25. aktives Freischießen. Für Volker Schrader ist es schön, dass er dieses Jubiläum mit dem besten Königsschuss krönt. Die neue Majestät des TSV Bildung ist 41 Jahre alt und gibt als Hobby neben dem Freischießen und dem TSV Bildung seine Familie an. Schließlich hat er dort seine Frau kennen- und lieben gelernt. Aus dieser Verbindung sind zwei Jungs hervorgegangen, die, wenn es geht, auch immer dabei sind. Der gelernte Verwaltungs-fachangestellte ist beim Klinikum in Peine tätig. Der König des TSV Bildung wohnt im Glindweg 15 in Peine und schlägt seine Residenz im Vereinsheim des TSV Bildung in der Schäferstraße 33 auf.


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