Europa-Schützenfest 2006 in Bernheere / NL

Der neue Europakönig kommt aus Polen.

Der 53-jährige Tadeusz Zyla aus Pszczyna in Oberschlesien schoss beim Europaschützenfest
im niederländischen Bernheeze den Vogel von der Stange.
Unter
476 Königskandidaten aus zwölf Ländern war der Kraftfahrzeugmeister
und Inhaber einer Autowerkstatt erfolgreich.

Der Jubel unter den polnischen Schützen war groß. Sogleich stimmte die starke Abordnung um Präsident
Andrzej Wegener die Nationalhymne an. Umringt von seinen Freunden und eskortiert vom Präsidium
der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen machte sich der neue König von Schießwiese und Festgelände
am Schloss Heeswik auf den Weg zur Krönung ins nahe Naturtheater.
Standartenträger auf schweren Pferden, Trommler und Fahnenschwenker der vier gastgebenden Gilden aus Bernheze
führten den Festzug an, der für Europakönig Tadeusz Zyla ein Triumphzug war.
Ebenso gefeiert wurde der 19-jährige Christoph Müller aus Reichshof (Oberbergischer Kreis), der beim Schießen der Schützenjugend
den Titel des Europaprinzen erringen konnte. Die feierliche Proklamation im Naturtheater war - wie das Schießen -
vom Wetter nicht begünstigt.



Der neue Europakönig bei der feierlichen Könungsmesse


Obwohl es regnete, harrten die Schützen aus, die im großen Rund der Freilichtbühne die Zeremonie verfolgen konnten.
Bischof Antonius Hurkmans aus Den Bosch, der das Pontifikalamt mit sechs anderen hochrangigen Geistlichen zelebrierte,
segnete die Amtsketten, bevor der neue Präsident der Europa-Schützen, Prinz Charles Louis de Merode, sie überreichte
und König und Prinz Gottes Segen und die Kraft wünschte, das hohe Amt zu tragen.
Der Bischof rief die versammelten Bruderschaftler dazu auf, Tradition zu leben und deutlich zu machen,
dass christliche Bruderschaft mehr bietet als eine Festversammlung.
Die Festmesse, musikalisch vom örtlichen Chor mit eigens komponierten Liedern, von Trommlern, Fanfaren und von
Fahnenschwenkern begleitet, zeigte einmal mehr die kulturelle Vielfalt des Schützenwesens in Europa,
wie sie der neue Präsident bei seiner Amtseinführung am Vortag beschworen hatte.
Charles Louis de Merode, belgischer Adliger mit Sitz im deutschen Langerwehe bei Düren,
übernimmt die Führung der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen von Juan Graf t' Kint de Roodenbeke,
der nach 13 Jahren an der Spitze der sechs Millionen Europa-Schützen nicht wieder kandidiert hatte.
Ihm dankte auch in besonderer Weise der Großmeister des Ritterordens vom heiligen Sebastianus in Europa, Otto von Habsburg.
Der greise Sohn des letzten österreichischen Kaisers nutzte die Gelegenheit, um einmal mehr die christlichen Wurzeln Europas zu betonen
und hervorzuheben, wie wichtig das christliche Werteverständnis für ein vereintes Europa ist.
Bei der Investitur des Ritterordens vom heiligen Sebastianus in Europa trat Graf t'Kint de Roodenbeke
im Naturtheater von Heeswijk noch einmal als Prior an der Seite von Großmeister Erzherzog Dr. Otto von Habsburg auf.
21 neue Ritter aus vier Ländern, darunter auch Diözesanbundesmeister Kurt Bongard aus Aachen, wurden durch Ritterschlag in die Ordensgemeinschaft aufgenommen. Das Pontifikalamt zelebrierte Bischof Dr. Martinus Muskens aus Breda.


Als letzte Amtshandlung eröffnete der Graf am Abend das 15. Europaschützenfest

Als letzte Amtshandlung eröffnete der Graf am Abend das 15. Europaschützenfest und überreichte sodann zu Beginn
der traditionellen Flaggenparade die Amtskette an seinen sichtlich gerührten Nachfolger, der versprach, die Europa-Schützen in Kontinuität zu führen. Höhepunkt und Abschluss des stimmungsvollen Europa-Schützenfestes war der große, farbenprächtige Festzug mit bis zu 30.000 Schützen. Am Ende von vier Festtagen hieß es: „Auf Wiedersehen 2009 in Kinroi“. Dort sind die belgischen Freunde Gastgeber des nächsten Europa-Schützenfestes, wo der Nachfolger von Tadeusz Zyla ermittelt wird.

Link zu http://www.est2009.be